Letzte Woche Mittwoch fand der Auftaktworkshop unseres Projekts „Mein Zuhause im Museum“ im Nachbarschaftshaus Centrum statt. Eine Woche zuvor hatten Şengül Özdemir, Frauke Miera und ich interessierten Frauen das Projekt vorgestellt. Das Feedback war positiv. Trotzdem waren Frauke Miera und ich vor dem Auftaktworkshop etwas nervös. Würden die Frauen, die im Vorfeld Interesse gezeigt hatten, tatsächlich da sein? Und würde es ein Problem sein, dass wir beide kein Türkisch sprechen? Kaum hatte der Workshop begonnen, lösten sich alle unsere Befürchtungen in Luft auf.
10 Frauen waren gekommen: Sie alle sind entweder Einwanderinnen aus der Türkei oder in Berlin als Kinder von Einwander*innen aus der Türkei geboren. Sie alle wohnen oder wohnten im Wrangelkiez; Kreuzberg 36 ist zum Teil schon ihr ganzes Leben lang ihr Zuhause.
Die Stimmung der Gruppe war von Anfang an sehr gut, und es wurde viel gemeinsam gelacht. Mal wurde deutsch, mal türkisch gesprochen, aber dank Şengül Özdemir und den Teilnehmerinnen, die selbst immer wieder übersetzten, wenn einmal kurz auf türkisch gesprochen wurde, war die Kommunikation zwischen uns allen vollkommen problemlos.
Nach einer sehr unterhaltsamen Vorstellungsrunde berichtete jede von uns von ihrer jeweiligen Wohnbiographie und -situation und von den positiven und negativen Dingen rund um das eigene Wohnen. Das Thema Verdrängung durch Mieterhöhungen war präsent, aber es ging auch um andere Themen rund ums Wohnen: Was macht Wohnen lebenswert? Wie wirkt sich der zunehmende Andrang von Tourist*innen in Kreuzberg auf die alltägliche Wohnqualität der Einzelnen aus? Und es wurde kontrovers und differenziert über die Situation im Görlitzer Park, der größten kiez-eigenen Grünfläche, diskutiert, der seit einiger Zeit in erster Linie deswegen Schlagzeilen macht, weil dort gedealt wird.
Bereits bei diesem ersten gemeinsamen Treffen wurde ein Stück spannender Alltagsgeschichte lebendig! Wir sind sehr gespannt, was uns beim nächsten Mal erwartet …